Teure Währung
Schweizer Notenbank verstärkt Kampf gegen Franken-Hoch
Zürich - Auf dem Währungsmarkt droht ein unangenehmes Déjà-Vu. Vor gut einem Jahr intervenierten zahlreiche Regierungen massiv am Devisenmarkt, und Experten warnten vor einem "Weltkrieg der Währungen". Jetzt könnten neue massive Eingriffe am Devisenmarkt bevorstehen.
Besonders stark interveniert derzeit die Schweiz, die unter einem enorm starken Franken leidet. Am Mittwoch kündigte die Schweizer Notenbank (SNB) an, sie werde die Liquidität auf dem Franken-Geldmarkt noch einmal signifikant erhöhen, um den Kurs des Franken zu drücken.
Die Ausweitung der Geldmenge funktioniert so: Die Geschäftsbanken haben bei der SNB Girokonten. Auf diese überweist die Notenbank frisches Geld. Dieses sollen die Geschäftsbanken zum Beispiel zur Vergabe neuer Kredite nutzen. Die Guthaben der Geschäftsbanken sollen auf 200 Milliarden Franken steigen. Zunächst hatte die SNB sie von 30 auf 80, dann weiter auf 120 Millionen Franken erhöht. Die neue Obergrenze soll so schnell wie möglich erreicht werden. Außerdem senkte die SNB die Zinsen für Bankkredite in den vergangenen Wochen deutlich ab.
Damit erhöht die SNB bereits zum dritten Mal die Liquidität am Markt. Sie kämpft so dagegen an, dass der Wert des Franken weiter steigt. Grund für das Kursplus der Währung ist die Unsicherheit am globalen Finanzmarkt. Anleger weltweit haben die Schweizer Währung als sichere Anlage auserkoren und decken sich entsprechend mit ihr ein. Für die Schweiz wird das immer mehr zur Bürde, da sich ihre Exporte im Ausland stark verteuern und so an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
Nach Angaben der Notenbank haben die vergangenen Eingriffe bereits Wirkung gezeigt. Der Schweizer Franken hatte am Mittwoch deutlich nachgegeben und war auf den tiefsten Stand seit Beginn der Börsenturbulenzen Anfang August gefallen. Ein Euro kostete bis zu 1,1550 Franken. Wenige Tage zuvor lagen Euro und Franken fast gleichauf. Vor wenigen Jahren kostete ein Euro noch 1,65 Franken.
Die Interventionen der Schweizer Notenbank allein erhöhen die Gefahr eines neuen Währungskriegs noch nicht. Allerdings hat auch die amerikanische Notenbank Fed angekündigt, die Dollarmenge möglicherweise auszuweiten. Das letzte Mal, als sie das tat, gab es weltweit massive Proteste - und zahlreiche andere Staaten drohten mit Gegenreaktionen, manche gar mit Zollbeschränkungen. Der Währungskrieg drohte zum Handelskrieg zu werden.
Ein Erklär-Video, wie Staaten ihre Währungen als Waffe einsetzen, finden Sie hier.
ssu
Besonders stark interveniert derzeit die Schweiz, die unter einem enorm starken Franken leidet. Am Mittwoch kündigte die Schweizer Notenbank (SNB) an, sie werde die Liquidität auf dem Franken-Geldmarkt noch einmal signifikant erhöhen, um den Kurs des Franken zu drücken.
Die Ausweitung der Geldmenge funktioniert so: Die Geschäftsbanken haben bei der SNB Girokonten. Auf diese überweist die Notenbank frisches Geld. Dieses sollen die Geschäftsbanken zum Beispiel zur Vergabe neuer Kredite nutzen. Die Guthaben der Geschäftsbanken sollen auf 200 Milliarden Franken steigen. Zunächst hatte die SNB sie von 30 auf 80, dann weiter auf 120 Millionen Franken erhöht. Die neue Obergrenze soll so schnell wie möglich erreicht werden. Außerdem senkte die SNB die Zinsen für Bankkredite in den vergangenen Wochen deutlich ab.
Damit erhöht die SNB bereits zum dritten Mal die Liquidität am Markt. Sie kämpft so dagegen an, dass der Wert des Franken weiter steigt. Grund für das Kursplus der Währung ist die Unsicherheit am globalen Finanzmarkt. Anleger weltweit haben die Schweizer Währung als sichere Anlage auserkoren und decken sich entsprechend mit ihr ein. Für die Schweiz wird das immer mehr zur Bürde, da sich ihre Exporte im Ausland stark verteuern und so an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
Nach Angaben der Notenbank haben die vergangenen Eingriffe bereits Wirkung gezeigt. Der Schweizer Franken hatte am Mittwoch deutlich nachgegeben und war auf den tiefsten Stand seit Beginn der Börsenturbulenzen Anfang August gefallen. Ein Euro kostete bis zu 1,1550 Franken. Wenige Tage zuvor lagen Euro und Franken fast gleichauf. Vor wenigen Jahren kostete ein Euro noch 1,65 Franken.
Die Interventionen der Schweizer Notenbank allein erhöhen die Gefahr eines neuen Währungskriegs noch nicht. Allerdings hat auch die amerikanische Notenbank Fed angekündigt, die Dollarmenge möglicherweise auszuweiten. Das letzte Mal, als sie das tat, gab es weltweit massive Proteste - und zahlreiche andere Staaten drohten mit Gegenreaktionen, manche gar mit Zollbeschränkungen. Der Währungskrieg drohte zum Handelskrieg zu werden.
Ein Erklär-Video, wie Staaten ihre Währungen als Waffe einsetzen, finden Sie hier.
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