Freitag, 26. August 2011

Öko-Strom: Volkswagen will in Windpark investieren

Der deutsche Autobauer VW steht vor einem finanziellen Einstieg in Offshore-Windsparks. Der Konzern will in den nächsten zwei Jahren angeblich eine Milliarde Euro in grüne Energie investieren.

Ein Offshore-Windpark in der Nordsee. Quelle: dpa
Ein Offshore-Windpark in der Nordsee.  
Quelle: dpa
Frankfurt am MainVolkswagen will verstärkt in Öko-Strom investieren. „Wir stehen mit Betreibern in Gesprächen über eine Offshore-Beteiligung an Windparks“, sagte eine VW-Sprecherin am Freitag. Zuvor hatte bereits die „FTD“ berichtet, der Autobauer stehe vor dem Einstieg in einen Windpark auf hoher See.

Bis zum Jahresende will der Wolfsburger Autobauer dem Bericht zufolge einen Partner für ökologische Stromerzeugung präsentieren. In den nächsten zwei Jahren planten die Wolfsburger nahezu eine Milliarde Euro in grüne Energie wie Wind, Wasser oder Sonne zu investieren, wird mit Verweis auf VW-Kreise berichtet.

Volkswagen benötige den grünen Strom, um die selbst gesteckten C02-Ziele zu erreichen. Bis 2020 soll der Ausstoß des gefährlichen Klimagases in der Autoproduktion um 40 Prozent gesenkt werden. Zudem könne der umweltfreundliche Strom ein interessantes Zusatzgeschäft im Zuge des Ausbaus der Elektromobilität werden.

Quelle: Handelsblatt

Mittwoch, 24. August 2011

Was macht eigentlich die BaFin?

Die BaFin ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und beaufsichtigt unter anderen Kapitalanlagegesellschaften (KAGen), die von den KAGen angebotenen Investmentfonds und Investmentaktiengesellschaften (InvAGen) nach dem Investmentgesetz.

Zu Investmentfonds gehören etwa richtlinienkonforme Sondervermögen, Immobilien-Sondervermögen, gemischte Sondervermögen, Altersvorsorge-Sondervermögen, Infrastruktur-Sondervermögen, Sonstige Sondervermögen, Spezial-Sondervermögen oder Hedgefonds, also Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken. Investmentvermögen können daneben auch gesellschaftsrechtlich als InvAGen gegründet werden.
Um eine Erlaubnis zu erhalten, müssen sowohl Kapitalanlagegesellschaften als auch Investmentaktiengesellschaften unter anderem mindestens 300.000 Euro Anfangskapital nachweisen, eine angemessene Organisation und eine zuverlässige und fachlich geeignete Geschäftsleitung haben (Solvenzaufsicht). Das Marktverhalten der KAGen und der InvAGen wird nach dem InvG überwacht (Marktaufsicht).

Bei Fonds beziehungsweise InvAGen, die in Deutschland aufgelegt werden, führt die BaFin auch die Produktaufsicht durch und genehmigt beispielsweise die Vertragsbedingungen von Publikumsfonds und die Satzungen und Anlagebestimmungen von InvAGen. Außerdem müssen KAGen und InvAGen eine Reihe von Anlagevorschriften beachten. Darüber hinaus prüft die BaFin auf der Grundlage des InvG die Vertriebsanzeigen ausländischer Investmentfonds, die in Deutschland öffentlich vertrieben werden sollen. Sie kann den öffentlichen Vertrieb untersagen, wenn die Voraussetzungen nicht oder nicht mehr erfüllt sind.

Die Bafin ist daher eine wichtige Institution die das Risikomanagement von KAGen mit steuert und kontrolliert.

Hinweise zur Zulassung von inländischen Investmentfonds

Freitag, 19. August 2011

Finanzinvestoren bauen jetzt Windparks

Auf der Suche nach attraktiven Renditen entdecken Finanzinvestoren Offshore-Windparks. Die Politik unterstützt ihr Engagement. Bürgerprojekte bleiben auf der Strecke.

Seit Frühjahr 2011 ist der Windpark Baltic 1 vor der deutschen Ostseeküste in Betrieb.

Seit Frühjahr 2011 ist der Windpark Baltic 1 vor der deutschen Ostseeküste in Betrieb.

Für die Branche ist es ein Novum: Der amerikanische Finanzinvestor Blackstone steckt zusammen mit sieben Banken 1,2 Milliarden Euro in die deutsche Offshore-Windkraft. Anfang August gab Blackstone bekannt, dass die Finanzierung seines Windparks Meerwind stehe. In zwei Jahren sollen sich nördlich von Helgoland insgesamt 80 Windräder drehen, die auf eine Kapazität von 288 Megawatt kommen. Das reicht aus, um rund 400.000 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. Mit dem Projekt  steigt erstmals eine große ausländische Investmentgesellschaft ins deutsche Offshore-Geschäft ein.

Damit nicht genug: Am gleichen Tag gab Blackstone bekannt, noch einmal 1,3 Milliarden Euro in den Windpark Nördlicher Grund rund 80 Kilometer vor Sylt zu investieren. "Dank der gesetzlich garantierten Vergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind Offshore-Windparks attraktive Investments", sagt Jens Assheuer, Geschäftsführer der WindMW GmbH, die den Windpark entwickelt. Blackstone hält eine Mehrheit an dem Unternehmen.

Der US-Investor ist nicht allein. Versicherer wie die Allianz und Münchner Rück entdecken ebenfalls die grüne Hightechbranche. Die Allianz ist etwa an Onshore-Windparks in Frankreich, Deutschland und Italien beteiligt.
In der Krise sind andere Anlagemöglichkeiten rar

"Investitionen in diesem Bereich sind Teil unserer Risikodiversifizierung", sagt ein Allianz-Sprecher. "Es liegt auf der Hand, dass erneuerbare Energien zukünftig eine größere Rolle bei uns spielen werden." In den vergangenen fünf Jahren hat der Versicherungskonzern eine Milliarde Euro in Alternative-Energien-Projekte investiert. Noch in diesem Jahr will die Allianz, so Bloomberg, entscheiden, ob der Konzern millionenschwere Investments in Offshore-Windkraft unternimmt.

Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Denn wohin mit dem Geld der Anleger? Angesichts der Schuldenkrise und dem Auf und Ab an den Börsen sind sichere Anlagemöglichkeiten für Großinvestoren eher rar. Wegen der Eurokrise meiden etwa erste Versicherungskonzerne europäische Staatsanleihen. Auf der anderen Seite gibt es einen immensen Finanzierungsbedarf in der Offshore-Windbranche, denn unter mehreren hundert Millionen Euro sind die stählernen Giganten auf See nicht zu haben.

"Die Finanzierungslage von Offshore-Projekten hat sich in den vergangenen Monaten gebessert", sagt Ulrich Winkelmann, Offshore-Spezialist der NordLB in Hannover. Das liege nicht nur an dem positiven Image der Erneuerbaren und der verstärkten staatlichen Förderung der deutschen Offshore Windbranche, sondern auch am Mangel an alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. "Es gibt zurzeit in Europa nicht viele Großvorhaben im Bereich der Projektfinanzierung."

Die Politik unterstützt diese Entwicklung. Denn Berlin ist im Zugzwang. Windräder mit einer Kapazität von 25.000 Megawatt sollen bis 2030 vor der deutschen Küste ans Netz gehen. Offshore-Wind soll zukünftig die wichtigste Energiequelle im deutschen Strommix sein. Doch bislang gibt es in der deutschen Nordsee nur einen kommerziellen Windpark (Bard 1) und das Testfeld Alpha Ventus. In der Ostsee wurde Anfang des Jahres der Windpark Baltic 1 fertiggestellt.

Ein Grund für die Zurückhaltung der Investoren und Entwickler in den vergangenen Jahren sind die technischen Herausforderungen. Im Unterschied zu Großbritannien oder Dänemark liegen die deutschen Standorte aus Naturschutzgründen weit draußen auf hoher See. Das macht die Projekte teuer und riskant.
Die Bundesregierung fördert den Ausbau daher jetzt mit dem millionenschweren Sonderprogramm "Offshore Windenergie" der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Zudem hat sie angekündigt, in der Novelle des EEG im kommenden Jahr die Konditionen für jede eingespeiste Kilowattstunde Offshore-Windstrom zu verbessern.

Große Investoren geben den Ton an
Das EEG garantiert Offshore-Windmachern zurzeit 13 Cent je Kilowattstunde. Diese Umlage soll auf 15 Cent und unter bestimmten Umständen sogar auf 19 Cent steigen. "Die Finanzierungsmöglichkeiten haben sich dadurch gebessert", sagt Winkelmann von der NordLB. Ohne größere Hürden konnte die Landesbank etwa jüngst für die Finanzierung eines Windparks 16 kommerzielle Banken zusammenbringen. Das wäre vor einigen Jahren nicht möglich gewesen.


Dass große Energieversorger – und jetzt auch Finanzinvestoren – inzwischen den Ton im Offshore-Geschäft angeben, musste Hans Feddersen erleben. Der Landwirt aus Nordfriesland war Mitinitiator des ersten deutschen Offshore-Bürgerwindparks Butendiek vor Sylt. Die Idee: Privatpersonen finanzieren als Gesellschafter den Windpark über einen geschlossenen Fonds. Butendiek war ein Projekt von Überzeugungstätern, die der Meinung waren, dass Bürger die Energiewende vorantreiben sollten.

Überzogene Renditeerwartungen
Doch nach zehn Jahren Planung ist das Projekt in seiner ursprünglichen Form gescheitert. "Es gab zu wenig politische Unterstützung und Finanzierungsprobleme", sagt Feddersen. Nachdem Butendiek zuerst an einen schottischen Energieversorger verkauft wurde, kaufte es jetzt der Offshore-Windparkbetreiber wpd aus Bremen. In welcher Form es realisiert wird, ist noch unklar.

Die ersten Branchenexperten warnen allerdings auch vor überzogenen Renditeerwartungen der neuen Akteure. Blackstone rechne mit einer Rendite von mindestens 15 bis 20 Prozent, so die Financial Times Deutschland. Das sei optimistisch. Wer auf See investiere, müsse langfristig denken und technisches Fachwissen vorweisen. Finanzinvestoren wie Blackstone seien dagegen eher von kurzfristigen Renditeerwartungen getrieben.

Assheuer von der Blackstone-Tochter WindMW weist solche Spekulationen von sich: "Die Lebensdauer des Projektes ist auf 20 bis 25 Jahre angelegt." Das langfristige Engagement zeige auch der Kauf des zweiten Windparks Nördlicher Grund. Und damit nicht genug: Zurzeit verhandele WindMW bereits über den Kauf eines dritten Offshore-Windparks.

Mittwoch, 17. August 2011

Schweizer Notenbank verstärkt Kampf gegen Franken-Hoch


Teure Währung

Schweizer Notenbank verstärkt Kampf gegen Franken-Hoch

Massiver Eingriff in den Devisenmarkt: Das dritte Mal in kurzer Zeit öffnet die Schweizer Notenbank die Geldschleusen, um den Kurs des Franken zu drücken. Das Land will so seine Exporte verbilligen. Andere Regierungen planen ähnliche Schritte - das Risiko eines weltweiten Währungskriegs steigt.

Zürich - Auf dem Währungsmarkt droht ein unangenehmes Déjà-Vu. Vor gut einem Jahr intervenierten zahlreiche Regierungen massiv am Devisenmarkt, und Experten warnten vor einem "Weltkrieg der Währungen". Jetzt könnten neue massive Eingriffe am Devisenmarkt bevorstehen.

Besonders stark interveniert derzeit die Schweiz, die unter einem enorm starken Franken leidet. Am Mittwoch kündigte die Schweizer Notenbank (SNB) an, sie werde die Liquidität auf dem Franken-Geldmarkt noch einmal signifikant erhöhen, um den Kurs des Franken zu drücken.

Die Ausweitung der Geldmenge funktioniert so: Die Geschäftsbanken haben bei der SNB Girokonten. Auf diese überweist die Notenbank frisches Geld. Dieses sollen die Geschäftsbanken zum Beispiel zur Vergabe neuer Kredite nutzen. Die Guthaben der Geschäftsbanken sollen auf 200 Milliarden Franken steigen. Zunächst hatte die SNB sie von 30 auf 80, dann weiter auf 120 Millionen Franken erhöht. Die neue Obergrenze soll so schnell wie möglich erreicht werden. Außerdem senkte die SNB die Zinsen für Bankkredite in den vergangenen Wochen deutlich ab.

Damit erhöht die SNB bereits zum dritten Mal die Liquidität am Markt. Sie kämpft so dagegen an, dass der Wert des Franken weiter steigt. Grund für das Kursplus der Währung ist die Unsicherheit am globalen Finanzmarkt. Anleger weltweit haben die Schweizer Währung als sichere Anlage auserkoren und decken sich entsprechend mit ihr ein. Für die Schweiz wird das immer mehr zur Bürde, da sich ihre Exporte im Ausland stark verteuern und so an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.

Nach Angaben der Notenbank haben die vergangenen Eingriffe bereits Wirkung gezeigt. Der Schweizer Franken hatte am Mittwoch deutlich nachgegeben und war auf den tiefsten Stand seit Beginn der Börsenturbulenzen Anfang August gefallen. Ein Euro kostete bis zu 1,1550 Franken. Wenige Tage zuvor lagen Euro und Franken fast gleichauf. Vor wenigen Jahren kostete ein Euro noch 1,65 Franken.

Die Interventionen der Schweizer Notenbank allein erhöhen die Gefahr eines neuen Währungskriegs noch nicht. Allerdings hat auch die amerikanische Notenbank Fed angekündigt, die Dollarmenge möglicherweise auszuweiten. Das letzte Mal, als sie das tat, gab es weltweit massive Proteste - und zahlreiche andere Staaten drohten mit Gegenreaktionen, manche gar mit Zollbeschränkungen. Der Währungskrieg drohte zum Handelskrieg zu werden.

Ein Erklär-Video, wie Staaten ihre Währungen als Waffe einsetzen, finden Sie hier.
ssu

Dienstag, 9. August 2011

Monitoring and Management of Liquidity Risk in Security Funds

We would like to offer you a free presentation giving you a great overview on Monitoring and Management of Liquidity Risk in Security Funds. You can download the free 25-page PDF here.


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1.Definition and overview
2. Liquidity controlling based on static data
3. Conclusions

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Freitag, 5. August 2011

Europas Banken im Krisenmodus


Die europäischen Kreditinstitute müssen Abschreibungen aus der Schieflage Griechenlands verkraften. Da drohen durch Spanien und Italien die nächsten Belastungen.


Eine spanische Flagge mit Trauerflor: Staatsschulden ohne Ende? Quelle: AP
Eine spanische Flagge mit Trauerflor: Staatsschulden ohne Ende? Quelle: AP

Frankfurt/LondonDie drastischen Kurseinbrüche für Staatsanleihen Italiens und Spaniens dürften die Bilanzen der europäischen Banken erneut belasten. "Die Schuldenkrise wird in den kommenden Monaten das beherrschende Thema für die Banken bleiben", sagte Stefan Best, Bankenexperte bei der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P), dem Handelsblatt. Die meisten Institute hätten nennenswerte Bestände an italienischen und spanischen Wertpapieren, weil diese in der Vergangenheit relativ hoch verzinst wurden und gleichzeitig als sehr liquide gelten.

Dabei sind die Bestände der Kreditinstitute an Staatsanleihen der beiden großen Länder im Süden Europas deutlich höher als die Engagements in Griechenland. Bestände, die zu Marktpreisen bewertet werden, müssen entsprechend nach unten korrigiert werden. Allerdings warnen die Fachleute auch davor, die Lage zu negativ zu sehen, denn Länderratings und Wirtschaftskraft von Spanien und Italien seien weitaus besser als im Falle Griechenlands.

Einzelne Stimmen warnen indes vor einer drastischen Verschärfung der Lage: Ben Funnell vom Londoner Hedge-Fonds GLG schließt zum Beispiel eine neue Bankenkrise in Europa nicht aus. Sollte sich die Schuldenkrise noch einmal zuspitzen und sollten die europäischen Politiker nicht entschlossen handeln, kämen auf die Geldhäuser im Extremfall Abschreibungen von 700 bis 800 Milliarden Euro zu, sagt er. Das wäre ohne neue staatliche Hilfsprogramme und weitere Verstaatlichungen für die Branche kaum zu verkraften.

Schon jetzt Spuren in den Bilanzen

In den in dieser Woche vorgelegten Bilanzen für das zweite Quartal hinterlassen zunächst die Rettungsmaßnahmen für Griechenland ihre Spuren. Bei der zweitgrößten französischen Bank, Société Générale, gefährden sie die Gewinnziele für 2012. Da das Privatkundengeschäft bei den Franzosen nicht gut lief, konnte die Bank die Abschreibungen für ihr Griechenland-Engagement schlechter verdauen als so mancher Rivale. Der Betriebsgewinn sank im zweiten Quartal um fast ein Drittel auf 747 Millionen Euro. Im zweiten Quartal sanken die Einnahmen um 2,6 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Anleger straften das Unternehmen umgehend ab: SocGen-Aktien verloren bis zum Nachmittag gut acht Prozent.

Firmenchef Frederic Oudea verwies in einer Erklärung als Begründung für den vorsichtigeren Ausblick auf ein "ungewisses Marktumfeld". Dennoch bezeichnete Oudea die Entwicklung der Bank als solide. "Ich bleibe zuversichtlich, was das stetige Wachstum unserer Ergebnisse angeht", sagte er.

Für ihre Beteiligung am jüngst ausgehandelten neuen Rettungspaket für Griechenland, an dem sich die Banken beteiligen sollen, musste Société Générale eine Belastung von 395 Millionen Euro vor Steuern verbuchen. Dadurch stiegen die Rückstellungen für Kreditverluste im Vierteljahr um 17,3 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Rivale BNP Paribas hat im Quartal etwa eine halbe Milliarde für Griechenland abgeschrieben.
Der Bestand an griechischen Staatspapieren sank von Ende Dezember 2010 bis zur Jahresmitte im Bankbuch von Société Générale um 600 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro, bei Italien schmolzen 200 Millionen auf 2,2 Milliarden ab. "Die Ergebnisse sind unter den Erwartungen - auch ohne Griechenland", sagte Analyst Alex Koagne von Natixis der Nachrichtenagentur Reuters.

Kredite an spanische Banken und Unternehmen bereiten Sorge

Die italienische Großbank Unicredit übertraf hingegen gestern mit ihrem Gewinn im zweiten Quartal die Erwartungen des Marktes deutlich - trotz der Belastungen aus der Umschuldung Griechenlands. Das Nettoergebnis lag bei 511 Millionen Euro. Analysten hatten nur 471 Millionen erwartet. Auf ihre Griechenland-Papiere schrieb die Muttergesellschaft der Münchener Hypo-Vereinsbank (HVB) 105 Millionen Euro ab. Die guten Zahlen der Italiener belohnten die Investoren mit einem Anstieg des in den vergangenen Wochen gebeutelten Aktienkurses.

Schuldenkrise: Europas Kreditinstitute blicken in den Abgrund

Für die Banken wird es eng. Viele Anzeichen deuten auf eine neue Finanzkrise hin, die durch die hohe Verschuldung ausgelöst wird.
Schuldenkrise: Europas Kreditinstitute blicken in den Abgrund
Unter den britischen Geldhäusern hat dem neuen Stresstest der europäischen Bankenaufsicht Eba zufolge die Großbank Barclays bei einer Zuspitzung der Euro-Krise am meisten zu befürchten. In der Halbjahresbilanz beziffert Barclays den Wert der Staatsanleihen aus den hochverschuldeten Staaten auf rund 13 Milliarden Euro. Die größten Gefahren drohen den Briten in Italien und Spanien, wo sich die Anleihebestände auf insgesamt etwa 11,5 Milliarden Euro summieren.

Größere Sorgen als die Staatsanleihen bereitet den Analysten aber das Engagement von Barclays im spanischen Bankgeschäft. Allein die Hypothekenkredite summieren sich auf mehr als 18 Milliarden Euro. Hinzu kommen über neun Milliarden Euro an Darlehen, die die Briten an Unternehmen und Privatleute ausgereicht haben.

Aktie stürzt um 20 Prozent ab: Royal Bank of Scotland schockt mit Milliardenverlust

Aktie stürzt um 20 Prozent ab: Royal Bank of Scotland schockt mit MilliardenverlustGroße Tradition schützt nicht vor Missmanagement: Die Royal Bank of Scotland hat im zweiten Quartal einen Milliardenverlust hingelegt - und der fiel auch noch deutlich höher aus als erwartet. Der Aktienkurs stürzt ab.
Den Barclays-Konkurrenten Lloyds und Royal Bank of Scotland (RBS) macht dagegen vor allem ihr Irland-Geschäft zu schaffen. Die Analysten von Credit Suisse erwarten, dass die RBS-Tochter Ulster Bank in diesem Jahr einen Verlust von 1,1 Milliarden Pfund verbuchen wird - das wären 380 Millionen Pfund mehr als im Vorjahr.

Mittwoch, 3. August 2011

Welche Auswirkung werden die „neuen“ Regularien haben?

Dies ist ein Einzug eines Diskussionsrunde zu den neuen Regularien. Teilnehmer sind:
  • Jochen Meyers, Regional Head of Business Development, BNY Mellon Asset Servicing Germany
  • Dr. Holger Sepp, Co-Head Germany und  Generalbevollmächtigter, Caceis Investor Services
  • Jürgen Scharfenorth, Managing Director Sales & Global Relationship Management Germany-Austria, Société Générale Securities Services
  • Wulf H. H. Ley, Partner, Advisory, Emeia Financial Services, Ernst & Young GmbH
  • Pascal Mangang, Abteilungsleiter Risikocontrolling, Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder
  • Oliver Dräger, Senior Investment Consultant, Faros Consulting
Moderator:
Arnulf S. Manhold, Vorstandsvorsitzender, European Finance Forum e. V., und Senior Business Advisor, Itechx GmbH

Sie können die gesamte 13-seitige Präsentation hier herunterladen : Regulatorische Risikosteuerung und -reporting in KAGen

Meine Herren, zurzeit gibt es in Deutschland eine sehr heterogene Landschaft von 52 Depotbanken. Das Depotbankrundschreiben definiert nun eindeutig die verstärkten Kontrollaufgaben der Depotbank. Wo sehen Sie die wesentlichen Herausforderungen für die Anpassung der Geschäftsprozesse an die, wenn man so will, „neuen“ Regularien?

Ley: Einige Vorschriften sind sicherlich neu, andererseits wurden mit dem Depotbankrundschreiben vielfach bestehende Regularien nun an einer Stelle zusammengefasst. Die notwendige Überprüfung zeigt den Gesellschaften nun auf, dass die ein oder andere Vorschrift auch aus der Vergangenheit noch nicht vollumfänglich umgesetzt wurde und nun nachgearbeitet werden muss. Offensichtlich lässt man sich auch Zeit mit der Abarbeitung der identifizierten Lücken, da ja noch bis zum 30. Juni 2011 Frist hierfür ist. Ich sehe hier die Gefahr, dass dies am Ende zu knapp wird. Die größte Herausforderung wird sicherlich die Frage sein, ob zur vollumfänglichen Erfüllung der Kontrollaufgaben ein eigenes Buchhaltungssystem notwendig ist beziehungsweise ob und wie ich gegebenenfalls Tätigkeiten im Rahmen des Möglichen auslagere.

Sepp: Ich denke auch, dass das Thema Depotbank in den letzten Jahren an vielen Stellen etwas in den Hintergrund geraten war. Viele Dinge sind nicht so professionell umgesetzt worden, wie es vielleicht notwendig gewesen wäre. Das rächt sich jetzt insbesondere bei kleineren Häusern, die die Umsetzung von Regularien nicht adäquat angegangen sind.

Die Erfüllung von Regularien gehört nun zwingend zur Basis des Geschäfts. Gleichzeitig fand in Deutschland in
den letzten Jahren ein harter Preiskampf im Depotbankbereich statt. Die Margen werden immer schmaler, und
das macht es in Summe relativ schwierig. Deshalb ist diese Situation entstanden, dass der Umstellungsbedarf für viele Häuser doch größer ist, als man von außen denkt.

Scharfenorth: Man ist heute wesentlich stärker für diese Themen sensibilisiert. In Bezug auf mittlere und kleinere Depotbanken gebe ich den Vorrednern recht. Die Regularien für die Depotbanken wurden konkretisiert, und die Häuser sind nun aufgefordert, dies auf eine andere Art und Weise darzustellen und auch umzusetzen, als sie es bisher getan haben. Ende der 80er Jahre gab es im deutschen Depotbankenmarkt etwa 70 Anbieter, heute sind es 52. Einhergehend mit dem Erfolg der Global Custodians wurde vielfach von einem Sterben der Depotbanken gesprochen. Das hat jedoch so nicht stattgefunden.

Wird das Depotbankrundschreiben nun einen massiveren Einfluss auf die Anbieterlandschaft haben?

Meyers: Das Depotbankrundschreiben hat sicherlich dazu geführt, dass Depotbanken ihr jeweiliges Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen und sich über ihre Aufstellung Gedanken machen. Von daher gibt es eine gewisse Bewegung. Andererseits glaube ich nicht, dass nun ein großes Depotbankensterben einsetzen wird. Es gibt Nischenanbieter, die in ganz bestimmten Bereichen ihre Daseinsberechtigung haben. Klar ist aber auch, dass sich mittelgroße Häuser, die zum Beispiel in eine Konzernstruktur eingebunden sind, festlegen müssen, was sie eigentlich sind: Geschäftsmodell, Produkt oder nur ein „Shared Service“. Da passiert glaube ich schon einiges, auch wenn das Geschäft per se eine gewisse Kundenbindung herbeiführt und die Nebenerträge für einige Häuser anscheinend noch sehr attraktiv sind. Solange diese nicht massiv zusammenbrechen, ist das Geschäft in der Gesamtkonstellation für solche Häuser auch weiterhin sinnvoll. Ich glaube, die Diskussion kommt langsam in Fahrt, obwohl die Kunden derzeit noch viel genauer schauen, wen man für welchen Service beauftragt. Wenn Investoren Dinge wie FX-Geschäft, Execution oder Derivate-Clearing tatsächlich separat vergeben, dann wird der Druck auf die mittelgroßen Anbieter noch höher.

Herr Mangang, wie sehen Sie das aus Ihrer Perspektive eines großen Investors?

Mangang: Für den Investor ist ausschlaggebend, dass der Preis für die Depotbank nicht zu hoch ist. Viele sind sich noch nicht ganz darüber bewusst, welche Services tatsächlich ausgelagert und geteilt werden können,
Stichwort zum Beispiel FX-Trading. Wenn ein Investor sich genau anschaut, was er an Kosten durch seine Depotbank hat, und diese aufschlüsselt, ist er durchaus in der Lage, viel Geld zu sparen. Dahinter steckt natürlich viel Arbeit, und man muss das auch verstehen und nachvollziehen können. Das haben wir bei der VBL gemacht. Wir haben dadurch unsererseits viel zusätzliche Marge, sprich risikolose Performance generiert. Aber ich denke, dass sich nur wenige Investoren ernsthaft darüber Gedanken machen und in dieser Richtung etwas tun.

Hat denn die Depotbank durch das Depotbankrundschreiben und die Verstärkung der Kontrollpflicht gegenüber der Master-KAG an Bedeutung gewonnen?

Sepp: Definitiv. Das stärkt die Rolle der Depotbank, weil sie jetzt eindeutig in der Kontrollfunktion bestätigt wurde, und zwar durchaus auch mit einem erweiterten Spektrum, nimmt man zum Beispiel die tägliche Anlagegrenzprüfung.

Herr Scharfenorth, im Depotbankrundschreiben sind von der Bafin verschiedene Modelle skizziert. Insbesondere das Modell 1 impliziert eine gute Zusammenarbeit zwischen Depotbank und KAG. Wie sehen derartige Modelle aus, und wer trägt die dadurch erhöhten Kosten?

Scharfenorth: Wir als agierende Depotbank wie auch als agierende Master-KAG arbeiten aktuell mit vielen KAGen und Depotbanken zusammen. Da ändert sich für uns nicht viel. Der Austausch an Informationen, der mittlerweile überwiegend automatisiert generiert wird, findet statt. Es gibt sicherlich zusätzliche Themen, die wir behandeln und in der gegenseitigen Kommunikation regeln müssen, die auch Kosten generieren.

Aber Herr Scharfenorth, wenn eine KAG der Depotbank Daten zur Verfügung stellt und diese dann stichprobenartig überprüft werden müssen, verursacht dies doch Kosten. Falls Sie keine eigene Schattenbuchhaltung führen, müssen KAGen die gelieferten Daten ja bei Ihnen nachprüfen.

Scharfenorth: Wir können Reports immer vom Grundsatz her zur Verfügung stellen. Das ist ein klassisches Mittel, um eben nicht dahin zu kommen, dass KAGen zu unserer Depotbank kommen, um neben der klassischen Depotprüfung und den Prüfungen, die wir ohnehin intern haben, Prüfungshandlungen vorzunehmen. Ich denke, da sind wir schon ein Stück weiter. Natürlich generiert die Individualität Kosten. Das akzeptiert der Kunde dann auch, weil das nachvollziehbar und transparent ist.

Lesen Sie jetzt mehr, hier können Sie die gesamte 13-seitige Präsentation herunterladen : Regulatorische Risikosteuerung und -reporting in KAGen 

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Dienstag, 2. August 2011

Prozessmanagement in Banken und Versicherungen

Ein erfolgreich implementiertes Prozessmanagement kann einen Beitrag zur Kostensenkung und zur Komplexitätsreduktion in Banken und Versicherungen leisten. So ist die Six Sigma Philosophie bei Finanzdienstleistern in der Regel etabliert oder zumindest bekannt. Der Schwerpunkt liegt hier inzwischen auf der Lean Methodik. Über einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und Prozesssteuerung muss hier im etablierten Stadium die anhaltende Performance der Prozesse sichergestellt werden. In den Versicherungsunternehmen ist oftmals ein umfassendes Prozessmanagement bislang nicht umgesetzt. Nur eine Minderheit der Betriebe nutzt die Prozesskostenrechnung für eine verbesserte Kostensteuerung. Hier werden wertvolle Effizienz-Potenziale verschenkt. Zwar setzt der Großteil Prozesslandkarten ein, um Geschäftsprozesse grafisch dazustellen. Eine anspruchsvollere Anwendung, wie etwa das Messen des Prozessoutputs, wird jedoch nur in etwa der Hälfte der Unternehmen umgesetzt. Prozesskennzahlen werden insgesamt nur unzureichend eingesetzt.
  • Lernen Sie aus Praxisberichten, welche Werkzeuge und Methoden sich als kritische Erfolgsfaktoren im Change Management herausgestellt haben, um eine prozessorientierte Kultur im Unternehmen nachhaltig zu erreichen
  • Informieren Sie sich, wie Sie mit Hilfe von Six Sigma Ihre Geschäftsprozesse optimieren und welche Voraussetzungen für ein erfolgreiches integriertes operatives Modell gegeben sein müssen
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Prozessmanagement in Banken und Versicherungen

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